Sonntag, März 13, 2011

SPON-Frühstücksbericht über fünffachen Mord an Juden: Wer war der Drecksack vom Dienst?

Wir alle haben noch bestens in Erinnerung, wie akribisch SPIEGEL-Online [SPON] geforscht hatte und welch' gigantischer redaktioneller Aufwand betrieben wurde, als es darum ging, einen Verteidigungsminister wegen einer schlecht gefakten Dissertation zu demontieren.

Tatortwechsel - diesmal zu einem grauenhaften Kapitalverbrechen in realiter, das bei SPON diminuierend zu einer Bagatelle umgebogen wurde.

Gestern übernahm das Hamburger "Edelblatt" eine AFP-Kurzmeldung zum Mord an 5 Mitgliedern einer Siedlerfamilie in Itamar (südöstlich von Nablus) und versah sie - wie meistens üblich - mit einem kleinen Teaser (Vorspann), siehe hier:


[....]

Abgesehen davon, dass es eine Dreistigkeit ohnegleichen ist und auch hier, wie bei den meisten Medien seit gestern praktiziert, in der Headline das Passiv getötet statt des einzig zutreffenden ermordet verwendet wurde, ist an Geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten, wie es im Teaser weitergeht:

Von einem Angreifer wird gesprochen, nicht von einem Killer - so, als wäre ein trotteliger Randalierer am Werk gewesen. Von einer Attacke ist die Rede, nicht von einem bestialischen und feigen Mordanschlag. "Attacke" suggeriert meistens emotionales und spontanes Gewalthandeln - die beiden Mörder hatten sich aber auf ihre Metzelei gut und eiskalt vorbereitet, wie die bisherige Rekonstruktion des Mordes beweist.

Mit der hinterhältig eingeschobenen Phrase "es könne sich [vielleicht] um eine Familie handeln
", wird insinuiert, es handele sich um einen wirren Haufen von Individuen, die sich parasitär im Westjordanland eingenistet hätten. Die unredliche politische Positionierung ist spätestens hier leicht zu durchschauen, und die "Rechtfertigung" bzw. ein gewisses "Verständnis" für den Mord auch. Wir wissen warum.

Und jetzt kommt's: die Opfer wurden nicht viehisch abgeschlachtet, sondern sind sanft entschlafen, weil verstorben. Ein Baby, zwei kleine Kinder und die Eltern (beide Mitte 30) beschlossen also, dem unausweichlichen Ende eines natürlichen Alterungsprozesses Rechnung zu tragen und dem irdischen Jammertal Ade zu sagen - ohne terroristische Gewaltanwendung von außen natürlich.



Wie also heißt der Schmutzfink, der so viel antisemitischen Dreck in drei Zeilen unterbringt?


Wie Sie am Screenshot oben unschwer erkennen können (zum Vergrößern bitte draufklicken), wurde vor die abschließende Quellenangabe AFP das Kürzel eines SPON-Mitarbeiters gesetzt, in diesem Fall suc.
Ich habe mich gleich auf die Suche gemacht und das SPON-Impressum durchgelesen. Dort taucht unter diesem Kürzel allein der Chef vom Dienst (CvD) auf, nämlich Jörn Sucher, der immerhin ein Grundstudium in Politikwissenschaften vorzuweisen hat, also höchstens 4 Semester. WOW!

Nehmen wir einmal an, er wäre der Verfasser des Teasers, worauf vieles, wenn nicht alles hindeutet:

Hätte er dann eigentlich nicht verdient, dass man ihn wegen der Verharmlosung eines fünffachen Mordes juristisch belangt?

Was ich sonst noch über ihn zu sagen hätte, kann sich jeder denken, nur so viel noch: Beim SPIEGEL weiß man, wie und wo die
moralischen Prioritäten zu setzen sind und wo nicht, siehe meine ganz kurze Anspielung auf zu Guttenbergs Abservierung oben. Der Verfasser des Teasers zeigt jedenfalls eines ganz deutlich: eine komplette Ignorierung menschlicher Schicksale, so weit sie etwas mit jüdischer Identität zu tun haben.

Und er befindet sich mit dieser Einstellung in bester Gesellschaft.

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