Samstag, Mai 01, 2010

Zwitschergewitter zum ersten Mai

Es ist schon komisch: Da will ich zum 1. Mai ausschlafen und werde dennoch gestört. Allerdings von der liebsten Art - meinen Nachbarn, den Vögeln rings um unser Haus.

Sie zwitschern, dass einem Hören und Sehen vergeht. Wenn Johann Sebastian Bach ein Strom ist, dann sind sie ein [sanftes] Gewitter.

Seit gut zweieinhalb Jahrzehnten wohne ich hier in einer kleinen Stadtwohnung, die heute sündhaft teuer wäre (ich war damals [1982] als Student auf Sozialhilfebonus eingezogen), und ich bin mittlerweile so versteift, dass ich mir nur noch vorstellen könnte, in der Horizontalen daraus entfernt zu werden.
Mal sehen....

Bis dahin fotografiere ich altbayerische Bauernhausfassaden und nahezu jedes Haus in meiner Umgebung: Architektur, ja, ja…mein Hobby; man kann an Architektur so viel Geschichte ablesen. Dazu später mehr, wenn gewünscht. Ich habe schon viel fotografiert: wie die Menschen sich ihren Bauernhof aufgebaut haben usw; schöne Geschichten aus dem bayerischen Schwaben und Allgäu.



Wenn ich ganz vorsichtig aus meinem Balkon heraustrete, kann ich manchmal sehen, wie das Amselpärchen sich einen heftigen Streit mit einem Buntspecht liefert, der frech den Stamm des Ahorns vor unserem Haus rauf und runter läuft. Was hat er vor? Wie kann er auch nur so unverschämt sein! Doch schön ist er mit seinem bunten Gewand und seinem farbigen Kopf.

Währenddessen streiten sich Spatzen und Finken in der Hecke…..; großes Theater, wenn man genau hinsieht. Die Meisen sagen langsam Tschüss, ebenso wie die Krähen, denen es wohl zu warm wird. Sie machen die Fliege...


Ich finde dieses Durcheinandergezwitsche wunderbar: Jeder meint, dass er im Recht ist. Eigentlich läuft dieses frühmorgens zirkulierende "Chaos“ ab wie bei uns Menschen: Jeder meint, dass er der Erste sein muss, der den Schnabel aufreißt.

Irgendwie sympathisch, oder nicht?*

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*Es kommt natürlich oft darauf an, wer den Schnabel aufreißt.

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