Freitag, August 21, 2009

@Roger Waters: Fare thee well, and if for ever

In Anlehnung an Pink Floyds "The Wall" werde ich dieser Gruppe bzw. Roger Waters zurufen: Fare thee well, and if for ever.

Warum ich Pink Floyd aus meinem Repertoire streiche:

Roger Waters hat sich dazu hinreißen lassen, einen von der UN gesponserten antiisraelischen Film zu kommentieren, der die Berliner Mauer mit der israelischen Sicherheitsbarriere (Sicherheitszaun) vergleicht.

Reiß' die Mauern in deinem Hirn ein, Roger Waters!

Dass Pink Floyd noch in meinem Musikblog sind ist meiner melancholischen Woodstock-Reminiszenz zu verdanken. Das war's dann aber auch schon.

Mittwoch, August 19, 2009

Israel für linke Loser zu erfolgreich

Stephanie Gutmann im Telegraph mit Ausführungen zum neuen Buch The Israel Test von George Gilder. Ins Deutsche übertragen von Castollux.


Israel für linke Loser zu erfolgreich
Stephanie Gutmann

Der unberechenbare, manchmal etwas clowneske, aber oft brillant schreibende Autor George Gilder hat ein neues Buch mit dem Titel The Israel Test herausgebracht. Gilder ist weithin bekannt wegen seines sehr große Resonanz erzeugenden Buches Wealth and Poverty (1981) - ein Leitfaden für beispielhafte Schaffung von Wohlstand und Unternehmertum, von dem manche sagen, dass es als Blaupause für Ronald Reagans Rettung der Wirtschaft nach der durch Jimmy Carter verursachten Malaise gedient haben könnte.

Gilder scheint mit einem untrüglichen Instinkt für umstrittene Themen ausgestattet zu sein, und wieder einmal hat er eines gefunden, das die Kritiker ärgern wird. The Israel Test handelt hauptsächlich davon, dass die wirklichen Fragen hinter der Unterstützung (braucht keine bedingungslose zu sein), oder Ablehnung Israels (er spricht über erhebliche Missbilligung), mit den innersten Gefühlen der Menschen zu tun haben. Anerkennen Sie Leistung und Erfolg und glauben Sie, dass man dazu ermutigt werden soll? Oder misstrauen Sie reflexhaft, weil Sie denken, Erfolge kämen auf Kosten anderer Menschen zustande und Sie wollen ihnen deshalb Grenzen setzen?

Die Frage stellt sich deshalb, weil Israel entgegen schlechter Startchancen eine Kraftquelle der Hochtechnologie und speziell der Bioforschung geworden ist (Gilder bewundert die Industrietechnologien besonders), dazu auch noch führend auf den Feldern Musik, Architektur und Literatur.

„Das kleine Israel mit seiner Bevölkerung von 7,23 Millionen….kommt gleich hinter den USA bei technologischen Entwicklungen. Pro Kopf gesehen stellt Israel alle Nationen in den Schatten“, kräht Gilder. Aber hierin liegen auch die Probleme:
Weil sie davon ausgehen, dass Wohlstand von oben nach unten durch die Regierung verteilt und nicht durch Erfindungsreichtum und praktisches Wissen generiert wird, sehen Israels Kritiker [in akademischen Kreisen, und Organisationen wie EU und UNO] die Welt als Summe begrenzter Ressourcen. In der Annahme, dass sich Israel, wie die Vereinigten Staaten, zu vieler Weltressourcen bemächtigt hat, plädieren sie für riesige internationale Ausgleichs- und Umverteilungsprogramme. Ihrer Ansicht nach begründet sich Israels Wohlstand nicht auf….Kreativität und Genialität, sondern auf Schnorrer-Hilfe durch die USA, Landraub und Einverleibung anderer Ressourcen der Araber…; Dieses Denken in Nullsummenkategorien hat sich rund um den Globus festgesetzt. Vielleicht sogar bei dem einen oder anderen Leser dieser Zeilen….

Man glaubt, dass freier internationaler Handel ein zweischneidiges Schwert wäre, das viele Opfer hervorbringe. Man möchte viel von Israels Wohlstand an seine Nachbarn abgeben. Man glaubt, dass Israels Nachbarn - und die Welt - mehr von einer Umverteilung profitieren würden als von Israels fortschreitender wirtschaftlicher Stabilität und seiner Freiheit. Man glaubt, dass Israel eher zu groß als zu klein sei. Man glaubt (kaum zu fassen!), dass Armut nicht durch Neid und Raubwirtschaft, sondern durch Unternehmergeist und Eigentum verursacht wird - und dass diese Armut der größte Nebeneffekt von Wohlstand sei.
Wenn Gilder sich mit neuen Ideen befasst, wirkt er manchmal schroff und neigt zur Übertreibung, aber ich denke, dass er einen sehr wichtigen Aspekt angesprochen hat. Für mich ist es die grundlegende Feststellung, dass diese Haltung Israel gegenüber häufig nicht wirklich mit dem Land selbst zu tun hat, diesem kleinen Streitobjekt felsigen Landes, zusammengedrückt zwischen Jordan und Mittelmeer.

Nach mehreren Jahren Recherche zu einem Buch über die Nahost-Berichterstattung in den Medien begann ich zu ahnen, dass das Thema Israel/Palästina wie ein Rorschach-Test funktioniert, eine Projektionsfläche für die ganz persönliche Klage der Menschen. Da gab es die Hausfrau in Tennessee, die augenscheinlich all ihre Zeit zwischen Waschmaschine und Anrichten von Hamburger Helpers für ihre Kinder einer Website widmete, die haarklein Israels angebliches Unrecht gegenüber den Palästinensern auflistete. Da gab es den Pensionär im Staat New York, der in einem Leserbrief halluzinogene Nazibilder verwendete (“die Sturmabteilung steigt die Treppe herauf; heftiges Klopfen an der Tür…"), um zu beschreiben, was er über Israels täglichen Umgang mit den Palästinensern in der umstrittenen West Bank „wusste“.

Kritik an Israel ist legitim - wie Kritik an den USA, Großbritannien und Republik Neu-Guinea - aber es drängt sich schon der Verdacht auf, „dass da noch etwas anderes mitschwingt“, wie es der Psychologe sagen würde, wenn man das Maß an Passion und kochender Wut sieht, das meistens von Leuten aufgebracht wird, die kaum einmal in Nahost waren. Es gibt Dutzende Menschenrechtsfragen und umstrittene Gebiete weltweit, über die sie sich so richtig aufregen könnten - Darfur, Tibet, Kaschmir - aber der Israel/Palästina-Konflikt scheint die Leute anzuziehen wie ein Magnet. Unausgewogene Nachrichtenberichterstattung über die Berichterstattung der Ereignisse in Israel/in Palästina ist nicht selten zu beklagen.

Gilder identifiziert die übergroßen und deplatzierten Leidenschaften als Ergebnis eines anerzogenen Misstrauens gegenüber dem Leistungsdenken. Aber weltweite Haltungen basieren auch auf einer Kanonisierung (Heiligsprechung) der Opferrolle. In dieser Zeit kanonisierter Opferrollen ist Überleben immer eine suspekte Angelegenheit, besonders dann, wenn zum Zwecke der Selbstverteidigung Gewalt angewendet wird. Zu Beginn der zweiten Intifada erklärte ein palästinensischer Führer dem New York Times-Kolumnisten Tom Friedman, dass „wir diesen Konflikt gewinnen, weil wir besser [öffentlichkeitswirksamer, Castollux] sterben.“ Er hatte Recht.

Nach jedem Krieg verbreiten die islamistischen Hamas oder Hisbollah riesige (oft weit übertriebene) Zahlen von zivilen Opfern als Beweis dafür, dass Israel auf irgendeine Weise in einem sehr wechselseitigen Krieg getäuscht habe. Wenn die Menschen in Südisrael ihre Wohnzimmer verbunkern und Kindergärten mit Sandsäcken absichern und ein Leben führen müssen, in dem ein Ohr immer mit der Alarmsirene rechnet, die den Anflug einer der gut 8.000 Raketen meldet, die zwischen 2005 und 2008 aus dem Gazastreifen abgefeuert worden waren, wird es nicht als bewundernswertes Zeichen fürsorgender Zivilverteidigung und Stoizismus gesehen, sondern wieder als Beweis dafür, dass Israel etwas beabsichtigt, das hinterhältig und unfair ist, oder „unverhältnismäßig“.

In den Augen der linken Intelligenzbestien dieser Welt sterben die Israelis einfach nicht schön genug.

--------------------
Mehr zu George Gilders Buch hier.
Crossposting mit Arye Sharuz Shalicar

Montag, August 17, 2009

Schmutzfink der Woche

Diesmal ist es Karikaturist Mahmoud Al-Said von Al-Yawm Al-Sabi' (Ägypten), der sich für besonders witzig hält.

Er meint wohl, dass
Stürmer-Abziehbildchen bei seinen Lesern gut ankommen. Und so ganz falsch scheint er damit nicht zu liegen. Wie wir wissen ist die freudige Resonanz auf Vergleiche mit den Protokollen der Weisen von Zion in der arabischen Welt besonders groß - aber nicht nur dort.

Und wenn er schon "Palästina" als geografische Hintergrundstaffage nimmt, dann gleich richtig.


Quelle (via
MEMRI): Al-Yawm Al-Sabi' (Ägypten)