Montag, August 24, 2009

Giftstift des Tages

Karikaturist Eliot von Al-Watan (Qatar) hielt sich wohl für ein schlaues Kerlchen, als er diese Karikatur anfertigte. Sie hat auch einen gewissen Proletencharme - zugegeben, und passt somit perfekt in das Weltbild scheuklappenbewehrter linker Radikalpazifisten.


Richtig trifft es jedoch Josef Joffe, Herausgeber der ZEIT:
Trotz des Taliban-Terrors sind viele Afghanen zur Wahl gegangen. Hand aufs Herz: Würden Sie für ein Kreuz auf dem Wahlzettel Ihr Leben riskieren?
Eine gemeine Frage, wie: „Wann haben Sie aufgehört, Ihre Frau zu schlagen?“ Umso mehr will WmdW [Abk. für Joffes Rubrik "Was macht die Welt", Castollux] ein Loblied auf die Afghanen singen, die hier schon wieder schlechtgeredet werden, um so den Abzug zu begründen („die wollen/können keine Demokratie“, „die Taliban sind auf dem Vormarsch“, „Afghanistan ist doch Beute der Warlords“).

WmdW fragt sich, wie viele Deutsche nach 1945 an die Urnen gegangen wären, wenn die Killer des alten Regimes die Wahllokale gebombt hätten. Tapferkeit gegen Terror – das ist schon mal ein guter Grund, dort zu bleiben, und Eigeninteresse ist es auch. Denn vor 2001 war Afghanistan in der Pacht von Al Qaida.

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